Hier an diesem meinen, besonderen Ort möchte ich dich ganz besonders willkommen heißen und dir meine literarische Welt vorstellen – die Federkielgeschichten aus Zoës Tintenfass.
Ich freue mich riesig, dir berichten zu können, dass mein Erstlingswerk »Die Labyrinth-Alben Aufbruch aus der seelischen Dunkelheit« ein tolles Zuhause im Dittrich Verlag gefunden hat! Seit Juli 2024 ist das Buch überall im Buchhandel als Taschenbuch oder auch als E-Book erhältlich oder vorzubestellen.
Es begann alles im Juli 2020 auf der Rückfahrt von einem Wochenende mit meinem Mann an der niederländischen Küste. Eingekuschelt auf dem Beifahrersitz tippte ich spontan eine Geschichte in die Notizen meines Handys. Auf den 340 Kilometern der Heimfahrt entstand meine erste Kurzgeschichte »Die Schwester«. Einen Monat später folgte »Die Marionettenspielerin«. Spätestens als im November »Juni 1992« und »Das Gespräch mit der Marionettenspielerin« geschrieben werden wollten, wurde mir bewusst, dass sich da wohl anstelle von vereinzelten Geschichten ein ganzes Buch über meine autobiografischen Erfahrungen mit seelischer Gewalt und sexuellem Missbrauch im Elternhaus entwickeln würde.
In fast genau drei Jahren sind sieben Hauptkapitel aus verschiedenen »Blickrichtungen« und viele Unterkapitel entstanden, die ich in unterschiedlichen Schreibstilen verfasst habe.
In einem »Seitenblick« gebe ich dir eine genaue Beschreibung meiner Vorstellung von den mich quälenden Dämonen der Vergangenheit, die ich Labyrinth-Alben nenne. Mit »Alben« sind hier keineswegs Fotoeinsteckbücher oder runde, schwarze Vinylscheiben mit Rillen gemeint – Labyrinth-Alben sind mit Nachtmahren und inneren Dämonen eng verbundene ›tiefböse, parasitäre Geschöpfe der Finsternis und leben meist gut verborgen in der inneren Welt eines Menschen. Labyrinth-Alben schlüpfen, wenn dem kleinen oder großen Menschen etwas Schlimmes widerfährt, und nisten sich so tief in der Seele ihres Wirts ein, dass er sich nur äußerst selten wieder von ihnen befreien kann‹ (»Die Labyrinth-Alben Aufbruch aus der seelischen Dunkelheit« 2024, S. 11).
Durch »Rückblicke« in Form von Berichten, Erzählungen und einem Gedicht erzähle ich von meiner Herkunftsfamilie und warum bei mir Labyrinth-Alben geschlüpft sind.
»Tiefblicke« sind das, was sie sind, nämlich tiefe Blicke in mein Seelenleben. Und auch der »Schulterblick« als Intermezzo bedarf wohl keiner weiteren Erklärung, wenn man ihn gelesen hat.
Die wirklichen »Einblicke« in meine Biografie und meine Traumata, verbildlicht als Hetzjagd über Plateaus in meinem eigenen Inneren Labyrinth, waren im Schreibprozess streckenweise die reinste Psychohölle – emotional unbeschreiblich anstrengend, schmerzvoll und auch grenzüberschreitend. Oft habe ich mich völlig verloren und schrecklich einsam gefühlt, ohne es wirklich zu sein– wie gut, dass es Zwischenplateaus als Seelenoasen gab.
Drei Gedichte bilden in der »Ausblick« den Abschluss meines Erstlingswerks und im »Nachblick« richte ich mein Wort an dich und die Leserschaft von »Die Labyrinth-Alben Aufbruch aus der seelischen Dunkelheit«.
Es gibt viele Veröffentlichungen zum Themenbereich »Traumatisierung« und mittlerweile auch zum Thema »inneres Kind».
»Die Labyrinth-Alben« ist das Mitteilungsmedium eines verletzen inneren Kindes, nämlich meines Verletzen inneren Kindes – das ist sicherlich ein wesentlicher Unterschied zu den bisher verfügbaren Publikationen und diesem Themenumfeld.
Das Außergewöhnliche an diesem Buch ist aber nicht nur, dass ich es für mein Verletztes inneres Kind geschrieben habe, sondern auch, dass kein einziges Kapitel geplant oder vorstrukturiert war. Plötzlich war da eine diffuse Idee oder eine Überschrift in meinem Kopf und verlangte beschrieben zu werden. Auch das Innere Labyrinth hat sich erst beim Schreiben entwickelt und nach und nach taten sich viele verschlossene Räume in mir auf.
Abgesehen von den einbettenden Rahmenhandlungen sind alle Inhalte tief in mir eingeätzte szenen- und dialogscharfe Erinnerungen – es sind Tatsachenbeschreibungen der biografischen Erfahrungen, die ich machen musste. Ein gutes und weit in die Lebensgeschichte hinunterreichendes Gedächtnis kann ein Segen sein – ist es aber nicht immer …
Bewusst verzichte ich auf eine detaillierte Darstellung dessen, was mir widerfahren ist – in meinem Buch geht es um das Leiden meines Verletzten inneren Kindes und nicht um eine Falldarstellung von Missbrauch, Manipulation und emotionalen Misshandlungen. Dennoch gibt es Szenen, durch die sensible und traumatisierte LeserInnen getriggert werden könnten.
»Verletzte innere Kinder erkennen einander und erspüren einander« (»Die Labyrinth-Alben Aufbruch aus der seelischen Dunkelheit«, 2024, S. 21) – was spürst du beim Lesen meines Buches?